In der ersten Kategorie gibt es Insekten, die ihre Larven im frischen Holz, dem noch lebenden oder frisch gefällten Baum, legen. Sie legen in die Rinde oder in Verletzungen des Baumes. Das Holz ist zu diesem Zeitpunkt mit Pflanzensaft getränkt und hat einen hohen Feuchtigkeitsgehalt. Sobald dieser sinkt, beispielsweise wenn der Baum gefällt wird, wird das Holz für die legenden Insekten uninteressant. Aber die Larven wachsen weiter, auch wenn das Holz verarbeitet wird. Andere Insekten haben sich auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert. Der Buchdrucker zum Beispiel, eine Käferart aus der Unterfamilie der Borkenkäfer, legt seine Eier nur in stehende Fichten. Von diesen Insekten hat der Besitzer einer Holzterrasse nichts zu befürchten.
Andere Insekten aber legen ihre Eier in verarbeitetem, gesundem und trockenem Holz, dessen Feuchtigkeitsgehalt zwischen 7 und 18% liegt. Es können Generationen auf Generationen folgen, bis das Holzstück schließlich vollständig zerstört ist.
Aber keine Angst, wenn bei der Planung, was die Materialwahl und die Verarbeitung angeht, gute Voraussetzungen geschaffen wurden, so werden Sie keine umweltschädlichen und giftigen chemischen Bekämpfungsmittel einsetzen müssen. Wir werden Ihnen hier alle nötigen Informationen zur Verfügung stellen, damit Sie sich gegen Angriffe schützen und gegebenenfalls den Schädling identifizieren können, um ihn dann gezielter zu bekämpfen.
Fangen wir also mit dem geläufigsten, aber auch angsteinflößendsten Schädling an.
Der Hausbock (Hylotrupes bajulus)
Dieser Käfer, dessen Weibchen im ausgewachsenen Alter 25 mm lang ist, legt seine Eier in Spalten oder Risse des Holzes, auch in gesundem und trockenem Holz. Wie bei allen holzfressenden Insekten ernährt sich das erwachsene Tier nicht vom Holz. Nur die Larve nutzt während ihres Wachstums Holz als Nahrung. Das erwachsene Tier lebt übrigens nur 25 Tage. In dieser Zeit pflanzt es sich fort und legt zwischen Juni und August ein paar Dutzend Eier.
Die Larve ist 15 bis 30 mm lang (schönes Tier!). Sie ist elfenbeinfarben und ihr Körper ist am Kopf breiter als am Unterleib. Die drei Beinpaare am
All diese Begebenheiten führen dazu, dass die Entwicklungszeit der Larve 5 bis 10 Jahre dauern kann. Der Durchschnitt liegt allerdings bei 3 bis 5 Jahren.
Die angegriffenen Holzarten sind das Splintholz von verbautem Nadelholz (Douglasien, Fichten, Tannen, Kiefern, Lärchen, usw.) und das Kernholz von hellem Holz, wenn das Holz trocken ist. Die Temperaturspanne, in der das Insekt aktiv ist, beträgt 10°C bis 38°C, wobei die günstigste Temperatur bei 28°C liegt.
Zum Bohren spreizt die Larve die Mandibeln, ihr Fresswerkzeug, und reibt sie mit einer Querbewegung des Kopfes am Holz. Damit schabt und schneidet sie Späne aus dem Holz. Dies ist der Ursprung des trockenen und gleichmäßigen Geräusches, das man periodisch wahrnimmt. Die entstehenden Schäden sind groß : tiefe und breite Gänge von ovaler Form, die oft parallel zur Holzfaserrichtung laufen und teilweise durch regelmäßige Riffelung der Wände, den Spuren der Mandibeln, gekennzeichnet sind. Das Bohrmehl hat eine helle Farbe und sieht aus wie kleine Tönnchen, welche ca. 0,8 mm lang und 0,5 mm breit sind. Die ovalen Ausfluglöcher haben einen Durchmesser von ca. 3 x 7 mm. Oft entdeckt man an der Holzoberfläche die darunterliegenden Gänge in Holzfaserrichtung. Da kein Holzmehl ausgestoßen wird, bleibt der Befall lange unentdeckt. Wenn es still ist, kann man die Larven graben hören. Der Hausbock beschädigt die Holzstruktur und gefährdet seine Stabilität.
Der Bockkäfer ist das Insekt mit holzfressenden Larven, welches am häufigsten verbreitet ist und dessen Auswirkungen am schädlichsten für das Dachgebälk von Wohnhäusern ist. Der Schaden kann sehr groß sein und tief ins Holz eindringen, so dass die Tragfähigkeit der Struktur auf dem Spiel steht. Der Bockkäfer könnte durchaus der schlimmste Bauholzschädling in Mitteleuropa sein. Aber wenn man nicht mit Splintholz von Nadelhölzern und auch nicht mit hellem Holz baut, dann hat man nichts zu befürchten.
Wenn allerdings viel Splintholz vorhanden ist oder man unsicher ist, ist es unbedingt notwendig, das Holz neuer Konstruktionen vorsorglich zu behandeln. Es gibt auch kurative Behandlungen, bei denen das Mittel unter Druck ins Innere des verbauten Holzes eingespritzt wird. Wir raten dazu, einen Spezialisten in Holzbehandlungen damit zu beauftragen. Am besten ist und bleibt allerdings eine sorgfältige Auswahl des Holzes, vor allem, wenn es um das Holz von tragenden Strukturen geht.
Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)
Der Große Eichenbock ist sehr nahe mit den Hausbock verwandt, greift aber nur das Splintholz von Laubholz an : Pappeln, Buchen, Nussbäume, Kirschbäume, Mandelbäume, Kastanienbäume, mit einer ausgeprägten Vorliebe für Eichen. Nadelhölzer greift er nur seltener an. Auch das Kernholz ist selten befallen.
Die Larven leben 2 bis 6 Jahre. Kurz vor der Verpuppung im Mai erreichen sie eine Länge von 30 mm. Sie sind cremefarben und von zylindrisch-konischer, leicht abgeflachter Form.
Das adulte Tier lebt 2 bis 3 Wochen. Es ernährt sich nicht, denn es ist zu sehr damit beschäftigt, seine Nachkommenschaft zu sichern.
Die Schäden sind noch verheerender als die von Hausböcken verursachten
Schäden. Die elliptischen, verzweigten Gänge haben durch den Einsatz der Mandibeln geriffelte Wände. Sie sind beträchtlicher als die Gänge des Hausbocks.
Die Ausflugslöcher sind oval, liegen an den Schnittseiten des Holzes und sind 8 bis 13 mm groß. Das Bohrmehl tritt als zylinderförmig zusammengepresste Späne von ca. 1 mm Länge auf.
Der große Eichenbock ist eine meridionale Art, die nach Zentralfrankreich, dem Val de Loire, die Normandie und sogar bis Nordfrankreich vorgedrungen ist. Seine geografische Verbreitung ist weniger flächendeckend als die des Hausbocks.
Der gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum)
Der Gemeine Nagekäfer ist eine Käferart, die in direkter Nähe zu Menschen lebt. Er ist in der freien Natur nur selten anzutreffen.
Das adulte Tier ist eher klein, 2 bis 3 mm. Es lebt 3 bis 5 Wochen. Das Weibchen legt 20 bis 40 Eier in das Splintholz von Nadel- und Laubbäumen. Das Kernholz wird nur bei einigen nicht beständigen Arten, bei Feuchtigkeit (mindesten 10% bis 20°C, idealerweise 30%) oder vorherigem Pilzbefall angegriffen. Das zum Bau verwendete Holz ist also normalerweise nicht in Gefahr.
Entstehende Schäden : runde Ausfluglöcher mit scharfen Kanten, 1 bis 2 mm breit. All dies gefährdet die Widerstandsfähigkeit des Holzes.
Die Larve ist 4 bis 6 mm lang, ähnelt einem weißgelblichen Wurm, der Oberkörper hat drei gut erkennbare Beinpaare. Das Ausschwärmen findet von April bis August statt. Dauer der Larvenentwicklung : 8 bis 36 Monate und sogar bis zu 10 Jahren, wenn die Bedingungen nicht vorteilhaft sind.
Dieser Holzschädling ist (zusammen mit den Termiten) der Parasit, der hauptsächlich für den Angriff von Kulturgüter (Skulpturen, Gemälde, Möbel) verantwortlich ist, denn diese sind oftmals aus Splintholz, den weichsten Teil des Baumstammes, gefertigt worden. Schäden an Bauholz, welches wesentlich härter ist, sind eher selten.
Der gescheckte Nagekäfer (Xestobium rufovillosum)
Der gescheckte Nagekäfer, im Volksmund auch Totenuhr genannt, ist 6 bis 9 mm lang, dunkelbraun, hart und hat gelb-rot-graue Haarflecken auf dem Kopf und den Deckflügeln (den vorderen Flügeln), weswegen er als scheckig bezeichnet wird. Das adulte Tier lebt 3 bis 5 Wochen und legt mehrere hundert Eier.
Die Larve ist bis zu 10 mm lang und ähnelt einem weißen bis weißgelblichen Wurm. Sie hat Ähnlichkeit mit der Larve des Gemeinen Nagekäfer, ist aber deutlich größer. Sie entwickelt sich in 3 bis 6 Jahren und sogar bis zu 10 Jahren, wenn die Bedingungen nicht vorteilhaft sind. Das Ausschwärmen findet im April und im Mai statt.
Dieser Holzschädling hinterlässt Ausflugslöcher von 2 bis 4 mm Breite. Die Larvenzelle ist flach und linsenförmig. Wirtschaftlich gesehen entsteht nur wenig Schaden. Er ist seit vielen Jahren in England sehr verbreitet, neuerdings auch in Holland.
Angegriffene Holzarten sind hauptsächlich das Holz alter Eichen, aber auch einige andere Laubbäume (Birke, Erle, Ulme) und manchmal Nadelbäume. Das Holz muss mindestens 22% Feuchtigkeit bei 22 bis 25°C aufweisen. Die Larve befällt feuchtes Holz, welches schon von Pilzen angegriffen ist. Kaum Gefahr also bei normalen Witterungsverhältnissen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Holzterrasse befallen wird ist gering, aber nicht ganz auszuschließen.
Der Lyctus
Der Lyctus ist ein holzfressender Käfer aus der Familie der Bohrkäfer (Bostrichidae).
Das Insekt ist 2,5 bis 8 mm lang und hat einen schlanken rot bis rotbraunen Körper. Der Kopf ist meistens dunkler und auf den Deckflügeln befinden sind Punktereihen.
Die Larve ist bis zu 6 mm lang, ähnelt einem elfenbeinfarbenden Wurm, der Oberkörper hat drei gut erkennbare Beinpaare. Sie entwickelt sich im Laufe eines Jahres, aber diese Dauer kann je nach Feuchtigkeit und Temperatur variieren. Dann schwärmt das Insekt von April bis Juli aus.
Holzarten, die als Nahrung dienen, sind das Splintholz aller Laubbaumarten, außer Buche und Pappel, und das Kernholz von Hölzern mit großen Adern oder exotischen Hölzern mit hohem Stärkegehalt (Ilomba, Limba, Ramin, Koto, Abachi ...).
Die Ausfluglöcher sind 0,8 bis 1,5 mm groß und leicht angeschrägt. Die Gänge werden wieder mit Späne verstopft, weswegen der Befall meist erst sehr spät entdeckt wird und man nichts bemerkt, solange man mit dem Holz arbeitet. Das Holz kann vollständig zerstört werden, denn me[...]
- So werden Sie entdecken :
- Der Hausbock (Hylotrupes bajulus)
- Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)
- Der gemeine Nagekäfer (Anobium punctatum)
- Der gescheckte Nagekäfer (Xestobium rufovillosum)
- Der Lyctus
- Die gemeine Holzwespe, auch Kiefernholzwespe (Sirex juvencus)
- Die Riesenholzwespe (Urocerus gigas L.)
- Die große Holzbiene (Xylocopa violacea L.)
- Die Termite, weiße Ameisen (Reticutilermes san-tonensis und Reticulitermes lucifugus)
- Wie behandelt man ein von Pilzen befallenes Holz :
- Und viele hochauflösende Abbildungen :
- sondern auch den Download der VOLLEN Bauanleitung im PDF-Format, exklusive Schulungsvideos, Berechnungstools, SKETCHUP-Komponenten, usw.
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